Der Energieberatendenverband GIH begrüßt den heute vom Bundeskabinett beschlossenen Haushalt 2025 als wichtiges Signal für Energieberatende und die Baubranche. Positiv sei vor allem, dass Kürzungen bei bestehenden Programmen wie BEG, EBN oder EBW damit wohl ausbleiben. Die Mittel aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) sollen mit rund 16,5 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau bleiben.
Wohin die zehn Milliarden Euro Sondervermögen für den Klimaschutz fließen, sei jedoch nicht ganz ersichtlich, findet der GIH.
„Damit kehrt hoffentlich wieder mehr Planungssicherheit ein – sowohl für Eigentümer:innen als auch für Energieberatende“, so Benjamin Weismann, Geschäftsführer des GIH Bundesverbands.
Kritisch sieht der Verband jedoch, dass Mittel aus dem KTF für fossile Maßnahmen wie die milliardenschwere Gasspeicherumlage genutzt werden sollen. „Solche Subventionen für Gas vermitteln Immobilienbesitzer:innen das völlig falsche Signal, dass sich Investitionen in fossile Heiztechnik weiterhin lohnen“, warnt Weismann. „Man riskiert, dass der wichtige Umstieg auf klimafreundliche Heizungen aufgeschoben wird, Effizienzziele verfehlt werden und die Energiewende an Glaubwürdigkeit verliert.“
Stattdessen brauche es zielgerichtete Förderungen in energetische Sanierungen und den Ausbau erneuerbarer Energien – insbesondere für Haushalte mit niedrigen Einkommen.
Der GIH regt an:
- Einkommensbonus bei der BEG auch für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle
- gezielte Förderung von Wohnungseigentümer-Gemeinschaften (WEGs) zur Ablösung fossiler Etagenheizungen
- Maßnahmen mit geringem Investitionsaufwand wie die oberste Geschossdecke zu dämmen, Rohrdämmungen und Heizungsoptimierungen stärker zu unterstützen
- Förderung der Niedertemperaturfähigkeit von Worst Performing Building, z.B. zur wirtschaftlichen Nutzung von Wärmepumpen
„Jeder Förder-Euro, der in die energetische Sanierung fließt, spart mehr CO2 als einer, der ein EH-55-Neubau unterstützt“, betont Weismann. Der GIH appelliert daher an die Regierung, Dachausbauten und Umnutzungen leerstehender Gebäude stärker zu fördern – statt die Neubauförderung weiter auszuweiten.
Die jährlich rund zehn Mrd. Euro, die aus dem Sondervermögen für Klimaschutz zur Verfügung stehen, müssen dauerhaft wirksam eingesetzt werden – nicht für kurzfristige Preisnachlässe. Nur so könne Vertrauen in eine zukunftsfähige Klimapolitik bestehen bleiben.