Der 13. Bundeskongress des GIH in Berlin fand diesmal ohne politische Gäste statt – die neue Regierung war noch in der Findungsphase. Dennoch war die Veranstaltung geprägt von hoher Informationsdichte und vorsichtigem Optimismus. GIH-Bundesvorsitzender Stefan Bolln betonte die Bedeutung politischer Präsenz.

Einblicke in die mediale Wahrnehmung der Energieberatung zeigte Henning Jauernig vom Spiegel: In Qualitätsmedien gelten Energieberater:innen als kompetente Fachleute – ganz im Gegensatz zur reißerischen Darstellung in Boulevardblättern. Zur kommunalen Wärmeplanung äußerte sich Eric Eigendorf (KWW) verhalten positiv, während das Publikum auf zu hohe Kosten und mangelnde Planungssicherheit hinwies.

Zwei Fachvorträge warnten vor rechtlichen Risiken: Rechtsanwalt Johannsen und Versicherungsexperte Reichenberg rieten dringend dazu, Leistungen klar zu definieren und auf Vollmachten zu verzichten.

Klaus Lambrecht kritisierte das aktuelle GEG als unzureichend für die Klimaziele und schlug praxisnähere Alternativen vor. Förderstellen wie BAFA und KfW berichteten von erfolgreichen Programmen, wiesen aber auf sorgfältige Antragstellungen hin, da fehlerhafte Anträge zu längeren Bearbeitungszeiten führten.

Zum Abschluss wurde in der Podiumsdiskussion deutlich: Die Zukunft der Energieberatung hängt stark von politischem Willen, klaren Regeln – und regionaler Präsenz ab. Bollns Appell: Die Energieberatung müsse dorthin, wo die Fragen entstehen – auf’s Land, in die Gasthäuser, zu den Menschen. Die Rolle der Energieberatung wird auch zukünftig erst einmal nicht abreißen, sondern wohl eher an Relevanz dazu gewinnen.

© Fotos: GIH Bundesverband e.V.